Fraktionen von SPD und Grünen wollen von der Verwaltung Varianten und Standorte zur Errichtung eines Bürgerzentrums mit integriertem Veranstaltungsraum überprüfen lassen
Die Festhalle in der Kanzlerstraße ist seit Jahren marode und für Veranstaltungen von Durlacher Vereinen nicht mehr geeignet. Diese sind gezwungen, in passende Räumlichkeiten im Umland auszuweichen, etwa in die Begegnungsstätte Grötzingen. Gleichzeitig hat die Stadt ihre Förderrichtlinien für Vereine und Angebote neu aufgestellt, Einzelförderungen gestrichen und ihre Unterstützung auf Kooperationen mehrerer Träger in Stadtteilhäusern konzentriert. Durch den Wegfall der städtischen Zuschüsse wurde etwa der Seniorenclub Durlach, dessen bisherige Räume für Kooperationen weniger geeignet sind, empfindlich getroffen.
Diese beiden Entwicklungen, die mittelbar miteinander zusammenhängen, veranlassten die Fraktionen von SPD und Grünen im Durlacher Ortschaftsrat zu einem gemeinsamen Vorstoß. In einem interfraktionellen Antrag fordern sie die zuständigen städtischen Ämter auf, verschiedene Varianten und Standorte zur Errichtung eines Bürgerzentrums mit integriertem Veranstaltungsraum für Durlach zu überprüfen und die Ergebnisse bis Anfang kommenden Jahres dem Ortschaftsrat zur Beratung vorzulegen.
Ehrenamtliches Engagement braucht tragfähige Infrastruktur
In der Begründung ihres Antrags verweisen die beiden Fraktionen auf das große Interesse der Stadt an der Einrichtung von Stadtteilhäusern, die – wie etwa in Oberreut – Synergieeffekte bei der Bündelung und Förderung unterschiedlicher Vereinsaktivitäten, ehrenamtlicher Tätigkeiten oder bei der Pflege des sozialen Gefüges und Zusammenhalts der Stadtgesellschaft erzielen sollen. Die Weiterentwicklung der Brauchtumspflege und das Angebot jüngerer kultureller Formate gehörten ebenso dazu wie die Unterstützung für Hilfesuchende bei vielfältigen Problemstellungen, Kurse der Sprachförderung oder feste Treffs für Kinder wie für Seniorinnen und Senioren. Bei den Angeboten selbst könne sich die Stadt auf eine große Anzahl ehrenamtlicher Akteure verlassen, die mit ihrem Engagement auch kommunale Aufgaben erfüllen.
„Voraussetzung dafür ist jedoch eine tragfähige Infrastruktur wie etwa die Begegnungsstätte in Grötzingen oder die Badnerlandhalle in Neureut“, betont Mathias Tröndle, der Vorsitzende der SPD-Fraktion, die den Antrag initiiert hatte. Beide Einrichtungen hätten ausreichend Räumlichkeiten für unterschiedliche Formate von Treffs, Angeboten und Veranstaltungen. Zudem biete in den Begegnungszentren in Grötzingen und Neureut jeweils ein integrierter großer Saal Vereinen und anderen Akteuren des Stadtteils Gelegenheit für Großveranstaltungen jeglicher Art. Tröndle: „Genau eine solche Einrichtung fehlt in Durlach.“
Lösung für Problemfall schaffen: Als Ersatz für die marode Festhalle und für eine Weiterentwicklung des ehrenamtlichen Angebots in Durlach machen sich die Fraktionen von SPD und Grünen für ein Begegnungszentrum mit Veranstaltungsraum stark. Foto: Klaus Eppele